Und wieder ist es ein neuer Rekord: 220.000 Euro, die höchste Spendensumme, die der Leipziger Opernball jemals erzielt hat, konnten an die Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ übergeben werden. Der Ball dürfte vielen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben.
Leipzig. Der 26. Leipziger Opernball ist jetzt knapp vier Wochen her und noch in bester Erinnerung. Es war ein großes Glück, dass er überhaupt stattfinden konnte – und dann passierte an jenem 30. Oktober auch noch viel Unerwartetes und Außergewöhnliches. Der mit Abstand höchste Erlös, der jemals in der Tombola erzielt wurde, gehört dazu: 220.000 Euro landeten in der Ballnacht im Topf, alles zugunsten der Stiftung „Leipzig hilft Kindern.“ 2019 waren es 100.000 Euro und im Jahr davor 86.500 Euro.
Alle bisherigen Rekorde gebrochen
Am Mittwochnachmittag wurde die Summe übergeben, an Stiftungsvorsitzende Claudia Nerius. Sie hatte den Opernball wegen eines Familienfestes versäumt, was sie fast ein wenig bereut: „Auf der Rückfahrt nach Leipzig habe ich am Sonntag aus den Medien erfahren, was da passiert ist. Nie im Leben habe ich damit gerechnet, ich war völlig verblüfft und geplättet.“ Der große Betrag mildert zumindest finanziell etwas die Lücke, die aktuell gerade entsteht: Das Benefizkonzert am ersten Adventswochenende im Gewandhaus zugunsten von „Leipzig hilft Kindern“ ist wegen der sächsischen Corona-Notfallverordnung abgesagt worden.
Hauptgewinner ließ seinen Porsche versteigern
Die diesjährige Rekordsumme wurde möglich, weil Ball-Stammgast Till Oppermann, Fachzahnarzt für Oralchirurgie in Markkleeberg, den Porsche Boxster im Wert von 72.000 Euro gewonnen hatte – und den Flitzer gleich an Ort und Stelle zur Versteigerung für einen guten Zweck freigab. Bauunternehmer Christoph Gröner trieb die Gebote bis auf 120.000 Euro und sicherte sich letztlich selbst den gelb-blauen Sportwagen. Der 47-jährige Oppermann, der mit Kollegen auf dem Ball war, konnte sich in den Folgetagen über viel Zuspruch und Begeisterung freuen, „sogar Nicht-Patienten haben sich per E-Mail in der Praxis gemeldet.“ Und nicht nur das: Sein 15-jähriger Sohn war „völlig von den Socken“, der elfjährige Bruder drückte beide Eltern und lobte sie: „Ihr habt euch mal erwachsen verhalten!“ Die Oppermanns hatten 20 Tombola-Lose à 20 Euro gekauft und wurden vom Glück reich belohnt: Sie gewannen nicht nur den Hauptpreis, sondern extra noch den zweiten Preis der Tombola, eine Safari-Reise nach Tansania für zwei Personen. Die treten sie voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 an – und die beiden Söhne fliegen natürlich auch mit.
Gute Chancen für Vereine, die Förderung brauchen
Bei der Spendenübergabe freute sich auch Gerd Rupp, Chef von Porsche Leipzig: „Das ist in solchen Zeiten wie jetzt genau das richtige Signal.“ Profitieren sollen von dem Geld unter anderem ein Tanzprojekt der „Wunderfinder“ in Zusammenarbeit mit Leipziger Grundschulen und dem Internationalen Choreografischen Zentrum. Aber auch der Verein „Bemmchen“, der Kindern an der 20. Oberschule ein gesundes Frühstück in der Schule ermöglicht. „Weitere Vereine in Leipzig und Umgebung, die sich Projekte für Kinder auf die Fahnen geschrieben haben, können sich bei uns melden“, ermuntert Claudia Nerius weitere Akteure, sich um einen Teil der Gelder zu bewerben.
Von Kerstin Decker
Aus der LVZ vom 25. November 2022.
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