Bildung durch Bauen: „Leipzig hilft Kindern“ fördert partizipativen Baukurs

Im Baukurs lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den sicheren Umgang mit Werkzeugen.

Geschlechtsspezifische Barrieren im handwerklichen Bereich abzubauen und besonders Mädchen und junge Frauen zu ermutigen, ihre handwerklichen Fähigkeiten auszuprobieren und zu entfalten, das war das Ziel eines 2024 durchgeführten partizipativen Baukurses im Mitmachgarten „Wirrwuchs“ in Leipzig-Paunsdorf.

Die Stiftung Leipzig hilft Kindern unterstützte den Baukurs mit Fördermitteln in Höhe von 1.800 Euro. Bereits 2021 und 2022 wurden zwei ähnlich gelagerte integrative Projekte des ausführenden Vereins Querbeet Leipzig e. V. mit insgesamt 8.000 Euro von der Stiftung gefördert.

Primäre Zielgruppe des Projektes waren zunächst Mädchen und Frauen aus dem unmittelbaren Umfeld, vorwiegend im Alter von 7 bis 27 Jahren. Tatsächlich lag der Altersdurchschnitt zwischen 7 und 14 Jahren. Sie erhielten im Mitmachgarten „Wirrwuchs“ die Gelegenheit  unter Anleitung Reparatur- und Upcycling-Techniken zu erlernen.

Die Teilnehmer*innen konnten auch eigene Ideen verwirklichen, wie beispielsweise Kisten, Dekoartikel oder Schilder. Foto: © Querbeet e.V.

Im Laufe des Projekts wurde die Zielgruppe um Jungen und junge Männer erweitert, da auch diese den Garten zunehmend nutzten. Ein angepasstes Konzept ermöglichte es, einerseits Schutzräume für Mädchen und junge Frauen zu erhalten und andererseits Jungen und jungen Männern die Teilnahme zu ermöglichen.

Baukurs soll soziale Teilhabe fördern und Selbstwirksamkeit stärken

In wöchentlichen Kursen erlernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von April bis Dezember 2024 den sicheren Umgang mit Werkzeugen. Sie reparierten alte Gegenstände und schufen neue Projekte wie Tische und Mülleimer aus recycelten Materialien. Dafür wurden Holz, alte Paneele und Europaletten entweder von Nachbar*innen zur Verfügung gestellt oder konnten über Kleinanzeigen-Portale kostenfrei und nachhaltig organisiert werden.

Das Projekt wurde von Mitarbeitenden im Ehrenamt unterstützt. Foto: © Querbeet e.V.

Der bewusste Umgang mit Ressourcen führte zu einer nachhaltigen Veränderung im Konsumverhalten. So wurde gemeinsam ein „Schau-Kasten“ zur Sammlung von Plastikmüll errichtet. Höhepunkt war ein gemeinsamen Adventsbasteln mit den Familien.

Der Erfolg des Baukurses zeigt sich nicht nur in den handwerklichen Fähigkeiten, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlangten, sondern auch in der Schaffung eines geschützten Raums für interaktives Lernen und soziale Teilhabe. Zudem förderte das Projekt Geschlechtergerechtigkeit und ermöglichte es jungen Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen ihre Lebensrealität aktiv mitzugestalten und dadurch ihre Selbstwirksamkeit zu stärken

Im Baukurs entstand auch ein Schau-Kasten zum Thema Plastikmüll
„Schau-Kasten“ zum Thema Plastikmüll; Foto: © Querbeet e.V.

Die positive Resonanz und die hohe Teilnehmerzahl von 10 bis 15 Kinder und Jugendliche pro Kurs verdeutlichen den großen Bedarf an solchen Initiativen für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.


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