Begehrt und kritisiert: Bei der Tombola für den Leipziger Opernball wird unter anderem ein Porsche verlost. Direkt am roten Teppich sind für Sonnabend mehrere Kundgebungen angekündigt. Alle Infos zu den Vorbereitungen.
Leipzig. Das war Millimeterarbeit: Ein scharfer „Schlitten“ wurde am Donnerstagnachmittag in den Lastenaufzug der Oper geschoben – der signalgelbe Porsche Macan, der beim Leipziger Opernball als Tombola-Hauptpreis versteigert wird. Wer am Sonnabend das richtige Los zieht, kann für schlappe 20 Euro den Sportwagen im Wert von 88.000 Euro mit nach Hause nehmen. Das Begehren nach so einem Luxusauto ist stets riesig, pro Ballgast werden deshalb maximal 300 Lose verkauft. Insgesamt gibt es 6000.
Hier berichten wir am Abend über den Opernball und zeigen alle Fotos vom roten Teppich.
© Quelle: Andre Kempner
Leipziger Grüne kritisieren Porsche SUV und Flugreise
Diesmal gibt es öffentliche Kritik an den Hauptpreisen der Tombola. „Klimakrise? Beim Opernball nicht angekommen!“, heißt es aus der Grünen-Fraktion des Leipziger Stadtrats. Jürgen Kasek, klimapolitischer Sprecher, ruft zusammen mit Linken-Stadtrat Michael Neuhaus zu einer „kritischen Kundgebung“ am Sonnabend 18 Uhr vor der Oper auf. „In Zeiten einer sich verschärfenden Klimakrise und einer aufkommenden Rezension einen SUV zu verlosen, wirkt völlig aus der Zeit gefallen und muss deutlich kritisiert werden.“ Für Porsche sei Klimaschutz nach wie vor ein Fremdwort, behauptet Kasek. Auch den zweiten Preis, eine Flugreise mit Qatar Airways auf die Malediven, findet er kritikwürdig.
Elektro-Fahrzeug zukünftig im Gespräch
Der Opernball-Hauptsponsor sieht das anders. Im Jubiläumsjahr 20 Jahre Porsche-Werk Leipzig wollte Porsche einen „echten Leipziger“ spendieren. Ein rein elektrisches Modell aus Leipzig – die nächste Generation des Macan – komme aber erst 2024 auf den Markt, bisher werden Benziner und Hybrid-Fahrzeuge produziert. „Selbstverständlich wird in den kommenden Jahren auch ein Elektrofahrzeug mit in die Überlegungen für das Tombola-Fahrzeug einbezogen“, so eine Sprecherin. Die Wahl fiel auf den Macan, weil der Autobauer damit in Leipzig „erwachsen“ geworden sei, sich zum Vollwerk mit eigenem Karosseriebau und Lackiererei entwickelt habe. Die Sprecherin verweist darauf, dass unter den 20 Fahrzeugen für den VIP-Shuttle keine Verbrenner sind, sondern durchweg vollelektrische oder Hybrid-Fahrzeuge.
Von Kerstin Decker
Aus der LVZ vom 24. September 2022.
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