Das Projekt „Bauen statt hauen“ des Grünauer Caritas-Projekts Stinktier will Gewalt verhindern, bevor sie entsteht und das soziale Miteinander von Kindern fördern. Unterstützt wird sie dabei von der Stiftung „Leipzig hilft Kindern“.
„Sehr dynamisch“ findet Astrid Lafner ihn, den Bauspielplatz des Caritas Kinder-, Jugend- und Familienzentrum in Grünau. „Hier passiert immer etwas, hier gibt es immer etwas Neues“, erzählt die Einrichtungsleiterin bei einem Treffen auf dem „Baui“ mit der LVZ. Und wenn es nach Lafner und ihren Kolleginnen und Kollegen, den Gewaltpräventionstrainern Katja Preuß und Joseph Pickelmann vom Caritas-Projekt „Stinktier“ geht, wird der komplett von Kindern gestaltete Spielplatz schon bald um das ein oder andere Bauprojekt reicher sein. Nämlich dann, wenn das Anti-Gewalt-Projekt „Bauen statt hauen“ im Spätsommer oder Herbst an den Start gehen soll.
Seit einigen Jahren schon können Schulklassen in Grünau an der wiederkehrenden Projektwoche teilnehmen. Künftig soll das Angebot auf alle Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren erweitert werden. Die Idee hinter „Bauen statt hauen“: Durch die gemeinsame Arbeit an einem Bauprojekt soll das soziale Miteinander gestärkt und Kinder befähigt werden, Konflikte zielgerichtet zu lösen. Gleichzeitig erhält jeder Teilnehmer die Möglichkeit, sich individuell im Projekt einzubringen. „In einem früheren Projekt haben wir beispielsweise ein Regal gebaut, bei dem jedes Brett individuell von einem Kind gestaltet wurde“, erklärt Katja Preuß. „Und jedes einzeln gestaltete Brett ergibt am Ende ein fertiges Produkt.“
Sich nützlich fühlen und eine gute Zeit haben
Dieser Ansatz, der die individuellen Fähigkeiten in der Gruppe berücksichtigt, stärke nicht nur die Mitmachbereitschaft an dem Projekt, sondern auch den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und daran, Dinge positiv beeinflussen zu können. Selbstwirksamkeit heißt das in der Pädagogik. Von diesen Überlegungen bekommen die Kinder jedoch nichts mit. Für sie gelte: „Es geht immer auch um eine gute Zeit“, wie Katja Preuß versichert und damit das nächste Stichwort liefert.
Nicht länger allein sein
Einfach eine gute Zeit haben, das ist vielen Kindern in der Pandemie nicht immer möglich gewesen. Das konnte auch Joseph Pickelmann beobachten. „Durch Corona ist vieles auf der Strecke geblieben.“ Zu den Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche zählten nach Einschätzung des „Stinktier“-Mitarbeiters eine erhöhte Reizbarkeit und Aggressionsbereitschaft sowie ein Mangel an Antrieb und Motivation. „Bauen statt hauen“ könne dabei helfen, das soziale Miteinander wieder zu stärken. „Manchmal hilft es schon zu sehen, dass ich nicht allein bin mit meinen Themen, sondern ein Teil einer Gruppe sein kann.“
Spendengelder für Material- und Personalkosten
Das Geld, das durch die Aktion „Leipzig hilft Kindern“ zusammenkommt, benötigt das Projekt Stinktier für Material (gearbeitet wird ausschließlich mit Holz) und Personal. „Nicht jedes Kind hat schon mal gesägt oder mit einer Bohrmaschine gearbeitet“, erklärt Katja Preuß. „Es ist wichtig, dass das möglichst eng begleitet wird.“
„Es ist schön zu erleben, wenn Kinder stolz sind“
Abschluss und Höhepunkt einer jeden Projektwoche bildet ein gemeinsames Essen, bei dem das fertige Bauprojekt gebührend gefeiert werden kann. Zudem bekommt jeder Teilnehmer eine Urkunde. Auch für das Stinktier-Team immer wieder ein erfüllender Moment: „Es ist schön zu erleben, wenn Kinder stolz sind“, so Pickelmann. Der Wunsch von Einrichtungsleiterin Astrid Lafner lautet daher: „Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Kinder in den Genuss dieses wichtigen Projekts kommen.“
Von Bastian Schröder
Aus der LVZ vom 21. Juni 2021.
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